Geschichte

Die "Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS) e.V." - bis September 1991 nannte sie sich "Deutsche Gesellschaft für Medizinische Dokumentation, Informatik und Statistik e.V. (GMDS)" - ist eine unabhängige wissenschaftlich-medizinische Fachgesellschaft. Sie ist als gemeinnütziger Verein mit Sitz in Köln im Vereinsregister eingetragen. Sie gehört zu der großen Zahl wissenschaftlich-medizinischer Organisationen, die sich in der Bundesrepublik Deutschland auf etwa 180 Organisationen beläuft und hat ihr vorrangiges Wirkungsfeld in Theorie und Anwendung, in Forschung und Lehre. Sie hat die Aufgabe, die Medizinische Informatik einschließlich der Medizinischen Dokumentation, die Medizinische Biometrie und die Epidemiologie zu fördern.

Seit Mitte der 50-er Jahre flossen die Aktivitäten der neuen Fachwissenschaft "Medizinische Dokumentation und Statistik" ein in die Bestrebungen des 1955 gegründeten "Arbeitsausschusses Medizin" in der Deutschen Gesellschaft für Dokumentation, des Vorläufers der heutigen GMDS. Während die Ursprünge der GMDS sich bis zum Jahr 1951 zurückverfolgen lassen, konstituierte sie sich endgültig im Jahre 1955 als Gesellschaft. Sie ist damit die älteste Fachgesellschaft in Europa auf dem Gebiet der Medizinischen Dokumentation, Informatik und Statistik.

Organisatorische Entwicklung der GMDS

  • Vorläuferorganisationen

    1949 Gründung der „Medizinal-statistischen Arbeitsgemeinschaft“
    1951 Gründung der „Untergruppe Medizin“ in der Deutschen Gesellschaft für Dokumentation (DGD)

  • GMDS

    1955 Gründung des Ausschusses für „Dokumentation in der Medizin“ in der DGD
    1956 Erste „eigene“ Tagung
    1957 Beginn mit der Einrichtung von Arbeitskreisen und Arbeitsgruppen:
    Arbeitskreise (vertikale Verflechtung mit medizinischen Fächern)
    Arbeitsgruppen (horizontale Themen)
    1959 Umbenennung in „Arbeitsausschuss Medizin in der DGD“
    1964 Einrichtung einer Geschäftsstelle des Arbeitsausschusses Medizin
    1966 Umbenennung in „Deutsche Gesellschaft für Medizinische Dokumentation und Statistik in der DGD e. V.“ (GMD)
    1970 Änderung der Abkürzung GMD in GMDS, um eine Verwechslung mit der „Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung“ (GMD) zu vermeiden
    1974 Mehr als 500 Mitglieder
    1975 Loslösung von der DGD, Beginn der Kooperation mit der Bundesärztekammer
    1976 Umbenennung in „Deutsche Gesellschaft für Medizinische Dokumentation, Informatik und Statistik e. V.“ (GMDS)
    1978 Aufnahme in die AWMF, Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften
    1991 Mehr als 1.000 Mitglieder
    1992 Gliederung in die Fachbereiche Medizinische Informatik, Medizinische Biometrie und Epidemiologie, Umbenennung in „Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V.“ (GMDS)
    1995 40-jähriges Bestehen der Fachgesellschaft
    Offizielle Gründung der Akademie Medizinische Informatik (gemeinsam mit BVMI und DVMD) und des Zentrums Biometrie in der Akademie für öffentliche Gesundheit e. V.
    1997 Berufung eines hauptamtlichen Geschäftsführers
    1998 Einführung einer Sektion Medizinische Dokumentation
    2000 Mehr als 1.500 Mitglieder
    Die Geschäftsstelle wechselt von Köln nach Bonn
    2005 50-jähriges Bestehen der Fachgesellschaft
    Die Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie (DAE) der GMDS wird in die neu gegründete Deutsche Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi) überführt
    2006 ca. 1.800 Mitglieder
    2008 Mehr als 1.900 Mitglieder
    Die Geschäftsstelle wechselt von Bonn nach Köln
    2009 KIS-Tagung wird in den conhIT-Kongress, ab 2018 DMEA-Kongress, integriert
    2011 Gemeinsame Jahrestagung mit der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi) e.V. in Mainz
    2012 Mehr als 2.000 Mitglieder / Die Zeitschrift „Methods of Information in Medicine“ wird offizielle internationale Zeitschrift der GMDS
    2015 60-jähriges Bestehen der Fachgesellschaft
    2017 Einrichtung des Fachbereiches Medizinische Bioinformatik und Systembiologie

  • GMDS Präsidenten

    1951–1952 Prof. Dr. med. U. Derbolowski, UKE *

    1952–1953 Prof. Dr. med. J. Hartung, Hannover *

    1953–1955 Prof. Dr. med. S. Koller, Mainz *

    1955–1964 Prof. Dr. med. O. Nacke, Bielefeld *

    1964–1965 Prof. Dr. E. Weigelin, Bonn *

    1965–1973 Prof. Dr. med. G. Wagner, Heidelberg *

    1973–1975 Prof. Dr. med. H.-J. Lange, München

    1975–1977 Prof. Dr. med. P.-L. Reichertz, Hannover

    1977–1979 Prof. Dr. med. K. Überla, München

    1979–1981 Prof. Dr. med. C. Th. Ehlers, Göttingen

    1981–1983 Prof. Dr. rer. nat. N. Victor, Heidelberg

    1983–1985 Prof. Dr. L. Horbach, Erlangen

    1985–1987 Prof. Dr. rer. biol. hum. Dipl.-Math. H.-K. Selbmann, Tübingen

    1987–1989 Prof. Dr. Ing. K. Sauter, Kiel

    1989–1991 Prof. Dr. med. W. van Eimeren, Neuherberg

    1991–1993 Prof. Dr. med. J. Michaelis, Mainz

    1993–1995 Prof. Dr. med. O. Rienhoff, Göttingen

    1995–1997 Prof. Dr. rer. pol. Dr. med. habil. W. Köpcke, Münster

    1997–1999 Prof. Dr. rer. nat. K.-H. Jöckel, Essen

    1999–2001 Prof. Dr. rer. nat. R. Klar, Freiburg

    2001–2003 Prof. Dr. rer. nat. W. Lehmacher, Köln

    2003-2005 Prof. Dr. rer. nat. Dr. med. H.-E. Wichmann, München

    2005-2007 Dr. rer. nat. Iris Zöllner, Stuttgart

    2007-2009 Prof. Dr. med. K.-A. Kuhn, München

    2009-2011 Prof. Dr. rer. nat. Johannes Haerting, Halle (Saale)

    2011-2013 Prof. Dr. Heike Bickeböller, Göttingen

    2013-2015 Prof. Dr. Paul Schmücker, Mannheim

    2015-2017 Prof. Dr. Ulrich Mansmann, München

    2017-2019 Prof. Dr. Andreas Stang, MPH, Essen

    2019-2021 Prof. Dr. Alfred Winter, Leipzig

    2021-2023 Prof. Dr. Harald Binder, Freiburg


    * Anmerkung: Vorsitzender der GMDS Vorläuferorganisation „Untergruppe/Arbeitsausschuss Medizin der Deutschen Gesellschaft für Dokumentation“